Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Management der 138 Deutschen Auslandsschulen in ihrer Funktion als Organisationen, die für die lokale Implementierung der schulischen Dimension der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik des Auswärtigen Amts verantwortlich sind. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Internationalisierungsprozessen im Bildungsbereich analysiert die Studie die Bedingungen der Interaktion zwischen deutschen staatlichen Akteuren und lokalen privaten Akteuren bei dem Management dieser Schulen, die in 69 Ländern weltweit eine strategische Investition für die Konsolidierung Deutschlands als Standort für Studium, Handel und Wirtschaft darstellen. Die Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen der in Deutschland formulierten Politik und der Vielfalt bestehender lokaler Arrangements und beleuchtet die Rolle kultureller und organisatorischer Schnittstellen in einem Kontext, der von Spannungen zwischen privater Autonomie und externer staatlicher Kontrolle geprägt ist. Zu diesem Zweck werden Interviews mit Vertretern der für das deutsche Auslandsschulwesen zuständigen Stellen sowie offizielle Dokumente und Berichte und die Websites der Deutschen Auslandsschulen analysiert, wobei der Schwerpunkt auf deren Leitbildern und der Darstellung der Schulleitung liegt. Die Studie stellt eine kritische Reflexion über bestehende Typologien von Deutschen Auslandsschulen dar, insbesondere im Hinblick auf ihre Organisations- und Managementmodelle, entsprechend den zwischen den jeweiligen Gastländern und Deutschland etablierten Verhältnissen. In diesem Sinne schlägt die Dissertation eine Entfaltung der bestehenden Typologien über die Managementmodelle dieser Schulen durch eine Verfeinerung der Rolle und Konstitution von Schulleitung als ein potentiell binationales Anliegen vor. Die Studie kommt ferner zu dem Schluss, dass das Konzept der Ambiguität eine wesentliche Rolle für die Durchführbarkeit der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik in solch unterschiedlichen lokalen Kontexten spielt.